Programm siehe auf der Seite Gottesdienste/Besondere Gottesdienste
Andacht
RPR1. Angedacht: Zwei linke Hände mit ausschließlich Daumen!
Andacht vom 19.10.2024 von
Pfarrer Sascha Müller
(zum Anhören auf den Lautsprecher klicken)
„Ein Frosch mit Beffchen“ - Ein Faschingsgottesdienst in Billigheim-Ingenheim
Wie schon seit einigen Jahren fand auch dieses Jahr wieder ein Faschingsgottesdienst im Lotte-Sticher-Haus in Billigheim-Ingenheim statt. Um Heizkosten zu sparen wird ein Großteil der Gottesdienste während der Heizperiode in die „Winterkirche“ ins Lotte-Sticher-Haus verlegt. Winterkirche und Heizkosten sparen wurde diesmal etwas zu wörtlich genommen, denn die Heizung war versehentlich nicht rechtzeitig eingeschaltet worden, Winterkirche eben. Also saßen ca. 40 närrisch und teils geschminkte Gottesdienstbesucher in ihren Mänteln und Jacken in dem sich langsam erwärmenden Gottesdienstraum. Als Froschkönig ohne Krone, dafür aber mit Beffchen, begrüßte Pfarrer Heinlein seine Schäfchen. Er begleitete mit der Gitarre, unterstützt von Christa Hirsch-Piepenbrink mit der Querflöte, den „pfälzischen“ Gemeindegesang. Gleich zu Beginn des Mundartgottesdienstes stellte Pfarrer Heinlein die Frage: Was ist das Wichtigste in meinem Leben, wer ist mein Nächster? Er beantwortete die Frage mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter.
Als Predigttext hatte Pfr. Heinlein einen kritischen Text zur Gottesdienstpraxis ausgewählt. Harte Worte, die der Prophet Amos an das Volk richtet.
„So spricht der Herr: Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speiseopfer opfert, so habe ich keinen Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen. Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören! Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“. (Amos 5, 21-24)
Nicht das ausgelassene Feiern von Festen prangert Amos an, sondern das prunkvolle und üppige Danken und Opfern mit prallen Wohlstandsbäuchen, während dabei die Armen vergessen werden.
Wie es sich bei einem Faschingsgottesdienst gehört, wurden immer wieder Witze und spaßige Anekdoten während des Gottesdienstes zum Besten gegeben.
Nach dem Gottesdienst wurde von den meisten Besuchern das Angebot zum Kaffeetrinken mit „Fasenachtskiechle“ angenommen.
Hermann Dahl