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Andacht

RPR1. Angedacht: E-Biken.

Andacht vom 23.03.2024 von
Pfarrer Michael Landgraf
(zum Anhören auf den Lautsprecher klicken)

Chorfreizeit 2016 Trippstadt

Wie fast in jedem Jahr fahren wir auch in diesem Januar ein Wochenende auf Kirchenchorfreizeit: Heuer haben wir das „Gemeinschaftszentrum Trippstadt  als Ziel ausgewählt, dort waren wir zum ersten - aber sicher nicht zum letzten Mal!
In diesem Jahr besteht unser Kirchenchor seit 150 Jahren! Das wollen wir mit einem Festkonzert am Sonntag Kantate Ende April feiern und hierfür üben wir auch ein besonders festliches Programm mit u.a. der „Spatzenmesse“ von Mozart und dem doppelchörigen „Lobe den Herren meine Seele“ von Heinrich Schütz. Nun haben wir ein ganzes Wochenende Zeit für das Einstudieren dieser anspruchsvollen, aber auch sehr schönen Werke!
Am Freitagabend brachen wir mit etlichen PKW auf Richtung Trippstadt im Pfälzer Wald, das Gemeinschaftszentrum zu finden war nicht schwer, denn es liegt nur wenige Meter hinter dem Ortseingang. In einem schönen parkartig angelegten Gelände stehen drei kleine Gästehäuser und ein großes Haupthaus.

H. Stroppel, der Heimleiter, überreicht uns sogleich unsere Schlüssel und wir können unsere gemütlichen Zimmer in den Gästehäusern beziehen. Alles ist hell, freundlich und großzügig eingerichtet, jedes Zimmer hat ein eigenes Bad mit Dusche, in jedem Gästehaus gibt es auch noch eine kleine Küche und ein Wohnzimmer. Im Haupthaus sind neben Speisesaal und Küche auch noch eine Cafeteria, ein Kiosk für Getränke und Süßes, und natürlich unser Probenraum untergebracht: ein sehr großer, heller Raum mit guter Akustik, einem ordentlichen Klavier und schöner Aussicht nach draußen. Und es gibt auch eine kleine Kapelle, wo sich Ruhebedürftige zurückziehen dürfen. Wir sind Alle angenehm überrascht über dieses tolle Ambiente, hier werden wir uns sicher wohlfühlen bis zum Sonntag!Nachdem alle Betten bezogen waren, marschierten wir zum Abendessen und wurden auch hier nicht enttäuscht: vom Buffet durften wir uns mit Tortellini, Salat, Brot, Käse und Wurst bedienen, Obst stand für die Vitaminhungrigen bereit, und wer noch einen Muntermacher brauchte, konnte sich an der Kaffeemaschine bedienen.

So gestärkt ging es zur ersten Probe: in diesen Tagen soll der Mozart vertieft werden, den wir in „kleinen Portionen“ schon seit den Sommerferien geübt haben. Aber auch Schütz will geprobt werden, zwar hat ein Teil des Chores dieses Werk schon einmal unter der Leitung der Schreiberin dieser Zeilen gesungen, aber das ist natürlich lange her. Und mit der Aussicht auf eine zünftige Nachfeier geht das Lernen flott voran. Die Nachfeiern des Ingenheimer Kirchenchores sind legendär, und auch dieses Mal lässt sich Keiner lumpen und so biegen sich bald die Tische unter der Last der mitgebrachten Köstlichkeiten:

altes Weihnachtsgebäck, neues Käsegebäck, Nüsse, Käseplatten, Wurstschnecken, Muffins. Süß, salzig - alles da! Die Dirigentin hatte eine Lilkörauswahl (alles selbstgemacht) dabei, mitsamt einer Likörgläserauswahl aus ihremWohnzimmerschrank.

Und natürlich flossen Wein und Sekt bzw. Hefeweizen in Strömen. Hatten wir nicht vor zwei Stunden (reichlich) zu Abend gegessen? Egal! Singen macht hungrig! Und heiße Diskussionen genauso! Gegen Mitternacht ist aber Schluss, denn morgen früh wollen wir ja ausgeschlafen sein!
Nach dem Frühstück am Samstag und einem guten halben Stündc hen freier Zeit gehts wieder los mit Proben. Doch halt! Erst müssen wir uns natürlich einsingen und die Stimmen und den Körper vorbereiten auf einen intensiven Probentag. Streck- und Dehn-, Schwung- und Konzentrationsübungen geben

 zu manch Gelächter Anlass, beim Stimmtraining mühen wir uns vom tiefsten Basston bis zur höchsten Sopranissimo-Höhe. Kommen solche hohen Töne überhaupt vor? So gelockert wird eifrig geprobt, bis uns melodisches Gedudel aus dem Handy der Chorleiterin aufschreckt: Pause! Und nach der nötigen Frischluftzufuhr gehts nochmal  konzentriert weiter bis zum Mittagessen.
Auch das Mittagmahl enttäuscht uns in keinster Weise: Schnitzel und Pommes! Dazu Salat, Suppe, Nachtisch.
Nach dem Mittagessen und einem klitzekleinen Mittagsschlaf brechen wir zur Wanderung auf. Dass wir uns hierbei mindestens einmal verlaufen ist eigentlich Tradition, doch heute, - o Wunder! - finden wir auf Anhieb den richtigen Pfad und machen eine schöne Rundtour: an Burg Wilenstein vorbei und durch den SchlossgartenTrippstadt kommen wir schließlich in die Innenstadt und sind pünktlich zum Kaffee wieder zu Hause. Den Kuchen haben wir uns redlich verdient!

Wieder muss geprobt werden, wir singen nun aber auch neben unserem Konzertprogramm einige lustige Lieder aus der „Kleinen Melodie“.

Zum Abendessen haben wir erstaunlicherweise schon wieder Hunger, heute gibt es u.a. Würstchen und Kartoffelsalat

Die Abendprobe leidet ein bisschen unter Konzentrationsschwächen etlicher Chorsänger, aber ist das ein Wunder nach solch einem Tag? Viel Singen, viel Wandern, viel Essen, das macht müde. Dem kann nur mit einer Nachfeier abgeholfen werden s. o. mit abermals Essen und vor allem wieder: viel Trinken. Heute gibts zur Likörauswahl der Dirigentin noch einen Eierlikör aus dem Thermomix einer Sängertochter.
Am Sonntagmorgen feiern wir gemeinsam einen Epiphanias-Gottesdienst in der kleinen Kapelle, für den Gemeindegesang wird kurzerhand das Klavier aus dem Probenraum herübergeschoben. Zum Glück haben wir ja unseren eigenen Pfarrer dabei: Unser Chorvorstand Ralf P.

In der anschließenden Chorprobe fasst die Chorleiterin alles zusammen, was wir in diesen Tagen erarbeitet haben: der komplette Mozart wird durchgesungen („einmal im Sitzen, einmal im Stehen!“). Wir merken, was wir schon alles können, aber auch, wo wir noch Defizite haben. Wie gut, dass am Dienstag schon wieder Singstunde ist! Wie schnell ist das Ende dieses Chorwochenendes da und uns bleibt noch, der Chorleiterin für ihre musikalische Arbeit zu danken und dem Chorvorstand für seine organisatorische Leistung.

Mit dem Mittagessen, natürlich heute am Sonntag ein wahres Festessen, beschließen wir unsere Chorfreitzeit und hoffen sehr, dass wir hier in Trippstadt noch öfters weilen werden, denn hier ist es wirklich herrlich! Der Heimleiter gibt uns noch ein Segenswort mit auf den Weg: „Denken Sie daran: wo immer auch Sie jetzt hinfahren, Gott ist schon da.“

 

Christa Hirsch-Piepenbrink